2022-11-17 - Flug von Melbourne nach Hobart

Das mobile Heizgerät auszuborgen war eine Superidee. Jedes Mal, wenn wir in der Nacht munter wurden, bekamen wir den Unterschied zur vorigen Nacht zu spüren. Es war nicht übertrieben warm, aber sehr angenehm und um 1000 Prozent besser als davor.

Auch beim Aufstehen machte sich die Wärme sehr positiv bemerkbar, auch bei unserer Stimmung. Wir kletterten heute schon um 5:30 aus den Federn, denn wir hatten heute einiges zu erledigen.

Gestern Abend hatten wir schon fast alles gepackt und den Camper gesäubert. Heute Früh kamen nur mehr die Reste dran und das Schmutzwasser, sowie die Fäkalienkassette mussten noch geleert werden. Natürlich brachten wir auch das Heizgerät wieder zurück. So verließen wir unseren Campingplatz in Castlemaine und fuhren Richtung Melbourne.


Es war eine ruhige und angenehme Fahrt. Da wir gegen 07:00 wegfuhren, war noch nicht allzu viel Verkehr. Nur in der Nähe von Melbourne merkten wir den Morgenverkehr. Zum Glück fuhren wir eher stadtauswärts, sodass uns der Verkehr nicht behinderte. Allerdings war der Himmel wieder wolkenverhangen und zeitweise regnete es wieder. Gegen 8:45 hatten wir die 120 Km abgespult und parkten uns beim Parkplatz von Apollo ein, um die Rückgabeprozedur über uns und den Camper ergehen zu lassen. Und es dauerte und dauerte und alles wurde genau inspiziert und kontrolliert und um 8:50 war der Spuk vorbei. Nur fünf Minuten hatte der Check gedauert. 1.798,4 Km sind wir unfallfrei gefahren, wenn man die ersten 100 Meter abzieht, in der Franz die Ecke einer Mauer begradigt hat.


Nun mussten wir zum 20 Km entfernten Flughafen kommen. Da Apollo keinen Shuttle anbietet, mussten wir auf ein Taxi zurückgreifen. Mit Uber hatten wir ja schon gute Erfahrungen gemacht, deshalb schauten wir einmal auf die App. Und siehe da. Das nächste Uber-Taxi war nur 500 m bzw. 1 Min. von uns entfernt. Schnell bestellten wir und schon sahen wir das Taxi in unsere Straße einbiegen.

Wir räumten schnell das Taxi voll und eine halbe Stunde später waren wir schon am Flughafen von Melbourne. Zuerst mussten wir unsere Koffer loswerden. Bei Virgin Australia gibt es keine Check-In Schalter, sondern Drop-off Schalter. Das bedeutet, man geht zu einem Terminal, lässt sein Ticket scannen und schon wird die Bordkarte und der Gepäcksadressanhänger oder besser gesagt der Bag Tap gedruckt. Diesen klebt man auf sein Gepäck, schleppt es zum Drop-off Schalter, stellt es auf das Förderband, scannt seine Bordkarte und schon verschwindet der Koffer in den Tiefen des Flughafens.

Nun war es Zeit für den gefürchteten Securitycheck. Immer Rucksack halb ausräumen, um an den Laptop zu kommen, die Kosmetikflascherln ausräumen, eventuell noch die Schuhe ausziehen und so weiter. Doch diesmal war alles anders. Wir mussten nichts ausräumen, nur unsere Jacken und Westen ausziehen. Schon waren wir durch.

Da alle unsere heutigen Checks weit weniger zeitintensiv waren als geplant, hatten wir nun zwei Stunden Zeit bis zum Abflug um 12:40. Diese Zeit wollten wir natürlich sinnvoll nutzen und haben uns deshalb ein gutes Frühstück bestellt. Ham and Eggs. Den Frühstücksklassiker, den wir seit knapp drei Wochen fast jeden Morgen gegessen haben. Aber wir haben auch einige Onlinebewertungen geschrieben und einen Campingplatz gebucht.

Kurz vor 12:00 schlenderten wir zum Gate fünf, sahen dort aber, dass unser Flug gerade auf 13:50 verschoben wurde. Also warteten wir geduldig, bis bekanntgegeben wurde, dass wir eigentlich von Gate sieben wegfliegen werden. Daher wanderten alle Leute von Gate fünf zum nahegelegenen Gate sieben und setzten dort das Warten fort. Das Wetter hatte sich auch etwas gebessert. Kein Regen mehr, etwas Sonne und beeindruckende Wolkenformationen. 



Endlich wurde dann doch unser Flug aufgerufen, wir zückten die Zauberkarte und betraten eine fast leere Maschine. In Ruhe konnten wir unser Gepäck und unsere Jacken verstauen, bis sich dann der Rest der Passagiere ins Flugzeug drängten. Unsere Dreierbank war nicht voll besetzt und bot uns daher genügend Platz. Aber bei 1:05 Flugzeit spielt das keine große Rolle. In der Luft war alles ruhig und dazu noch schöne Wolken und eine ebensolche Aussicht. Ein letzter Blick auf Melbourne, etwas dahinschweben und schon war Hobart in Sicht und wir wieder gelandet.






Keine Kontrolle von Pass und Zoll, nur eine kurze Frage, ob wir Obst, Fisch oder Pflanzen mitführen. Dann das bange Warten, ob es diesmal unsere Koffer geschafft haben, mitgenommen zu werden. Ja, sie haben es. Beide, und dazu noch vollständig befüllt. Deshalb konnten wir gleich bei unserem nächsten Quartier dem BIG4-Hobart Airport Tourist Park anrufen, um uns abholen zu lassen. Fünf Minuten nach dem Anruf fuhr auch schon das Auto von BIG4 vor und brachte uns in ebenso vielen Minuten in den Campingplatz. Da wir weder Zelt noch Camper hatten, haben wir uns eine Kabine gemietet. Ein riesiges Ding für uns nach drei Wochen im engen Camper. Besonders angetan waren wir von der Dusche. Man kann in einem warmen, geschlossenen Raum mit gut regelbarem, warmem Wasser duschen und wenn man aus der Dusche kommt, ist es noch immer warm und man wird von wärmenden Infrarotlampen empfangen. Was in den oft teilweise offenen Duschräumen, nicht immer der Fall ist. Aber meist war es ohnehin nicht so schlimm und mit der Zeit tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Um die heutige Dusche zu genießen hat die Prozedur wahrscheinlich etwas länger gedauert.






Für das Abendessen haben wir einen Tipp von der Rezeptionistin bekommen und sind ein paar Minuten zu einer unscheinbaren Hütte gegangen, die aber für ihre Fischgerichte weit über Tasmanien hinaus berühmt ist, dass ‚Tasmanien Gourmet Seafoods‘. Dort haben wir uns mit köstlichen Fish und Chips bzw. Salat verwöhnen lassen.




Da wir nun die Urlaubsregion gewechselt haben, wechseln wir auch die Blogseite.

Die Festlandreise rund um Melbourne ist weiterhin erreichbar unter https://edithandfranz22ausgor.blogspot.com/

Über unsere Zeit in Tasmanien berichten wir auf https://edithandfranz22austas.blogspot.com/

Unsere heutigen Tagestouren:

von Castlemaine nach Hobart

von Apollo zum Flughafen Melbourne


2022-11-16 - Wiener Frühstück und Eisenbahnfahrt

Plus zwei Grad zeigte heute das Thermometer in der Nacht. Wir waren davon nur eine dünne Blechhaut ohne Isolierung, dafür aber mit einigen Luftlöchern, entfernt. Und die Klimaanlage hat noch immer nicht funktioniert. Deshalb froren wir uns, gut angezogen und zugedeckt, durch die Nacht. Aber wir haben wenigstens gut geschlafen, sodass es schlussendlich halbwegs erträglich war.

Leicht angefroren gingen wir ein paar Minuten in ‚Das Kaffeehaus‘ zu frühstücken. Dabei lernten wir den Besitzer Edmund kennen, während wir gestern mit seiner Frau Elna etwas quatschten. Wir bestellten ein ‚Wiener Frühstück‘ und ein ‚Lachsfrühstück‘ jeweils mit einem Cappuccino. Die Portionen waren üppig, die Semmeln einmalig und das Besitzerehepaar sehr nett und freundlich.

Die Wiener Kaffeehaustradition merkt man auch beim Personal. Der Kellner kommt zum Tisch, um die Bestellung abzufragen, was hier eigentlich gar nicht üblich ist. Noch dazu wir jedem Gast, der das Kaffeehaus betritt oder verlässt, die Türe aufgehalten. So etwas haben wir bei unseren Auslandsaufenthalten noch nie gesehen. Beim Verabschieden haben wir als kleines Geschenk noch ein Packerl Mannerschnitten bekommen.


Anschließend ging es gleich weiter zum Bahnhof von Castlemaine, denn für 11:30 hatten wir dort eine Fahrt mit einem Dampfzug der Victorian Goldfields Railway gebucht. Man fährt in historischen, viktorianischen Wagons gute 45 Minuten bis nach Maldon. Auch das Personal scheint aus dieser Zeit zu sein.




Wir hatten ein wenig aufbezahlt, und mit etwas Glück bekamen wir ein eigenes Abteil, dass sehr schön ausgestaltet war.



Dann ging es schon los. Mit viel Dampf und Rauch und Ruß und Tut Tuuut! Da unser Wagon direkt hinter der Lok angehängt war, bekamen wir das alles hautnah mit, wenn wir draußen auf der Plattform standen.





In Maldon angekommen, hatten wir 2,5 Stunden Freizeit, bevor es wieder zurück ging. Die Lok wurde abgekoppelt und für die Rückfahrt an die andere Seite des Zuges angehängt.



Wir schlenderten etwas durch den Ort. Ein kleines, verschlafenes Städtchen mit Gebäuden, die an die Goldgräberzeit erinnern. Ob Kirche, Schule, Hotels oder andere Gebäude, ein Spaziergang lohnt sich hier immer.








Am Ortsende gibt es ein kleines historisches Museum, in dem man kostenlos alte Maschinen und Werkzeuge bestaunen kann.





Nach einer kleinen Kaffeepause war es auch wieder Zeit zum Bahnhof zurückzukehren und die Rückfahrt anzutreten. Nun hatten wir auf der Aussichtsplattform keine Lok mehr, dafür aber freie Sicht nach hinten. Auf geradem Weg fuhren wir nach Castlemaine zurück, auch wenn die Schienen es nicht so vermuten lassen.




Wieder am Campingplatz angekommen, holten wir uns ein mobiles Heizgerät, um die Nacht besser zu überstehen. Warum die Rezeption uns gestern nicht dieses Gerät gegeben hat, konnten sie uns auch nicht erklären.

Auch müssen wir wieder packen, da wir morgen den Camper zurückgeben und dann nach Tasmanien fliegen.

Unsere heutige Tagesroute:

Zugfahrt Castlemaine nach Maldon und zurück