Den NRMA Portland Bay Campground verließen bei kühlem und bewölktem Wetter. Als wir am späten Nachmittag im 230 Km entfernten Halls Gap ankamen, war es etwas wärmer aber noch immer bewölkt. Dazwischen haben wir aber doch einiges erlebt und gesehen.
Gleich nach unserem Aufbruch besuchten wir die Gannet Colony. Hier nisten ca. 6.000 Tölplpaare. Von einer kleinen Hütte aus kann man die Vögel beobachten. Nur ist diese Hütte so weit weg, dass die Beobachtung auch mit dem Fernglas wenig Spaß macht. Diesen Weg haben wir nicht umsonst, aber vergebens gemacht.
Nur wenige Kilometer weiter gibt es die Cape Nelson Lightstation. Einsam thront der Leuchtturm für alle sichtbar auf einer Landzunge. An den Klippen entlang hat man, da man bis zur Abbruchkante gehen kann, einen schönen wunderbaren Rundumblick.
Aufgrund des stürmischen Wetters waren auch die Wellen entsprechend. Ein Seehund hat sich darin aber sehr wohlgefühlt und ist wie Flipper in seinen besten Tagen darin herumgesprungen.
Nun ging es aber wirklich los Richtung Halls Gap. Wir fuhren durch kleine Dörfer, vorbei an vielen großen Farmen auf denen Rinder, Schafe, Pferde und sogar Alpakas züchten werden. Als wir so gemütlich dahinfuhren, tauchte aus dem Gebüsch am rechten Fahrbahnrand etwas auf und querte vor uns die Straße. Erst auf den zweiten Blick sahen wir, dass es ein Koala war. Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm eigentlich nicht zutraut, humpelte er über die Straße und kletterte flink den Baum bis auf den höchsten Ast hinauf.
Nach dieser erfreulichen Unterbrechung ging es weiter bis nach Hamilton. Dort machten wir einen Tankstopp. Zum zweiten Mal füllten wir unseren halbleeren Tank auf. Für 640 Km haben wir 59 L Diesel verbraucht, was einen Schnitt von 10,8 l / 100 Km ausmacht. Da macht sich bemerkbar, dass wir diesmal doch einige Male bergauf/bergab gefahren sind. Diesel kostet, nach heutigem Umrechnungskurs € 1,42.
Kurz vor Halls Gap überlegten wir, ob wir diesen Autostopper mitnehmen sollen oder nicht. Aber dieser entschloss sich dann, weil er vielleicht die Beule in unserem Auto gesehen hat, in die Büsche zu entschwinden.
Gegen 16:00 sind wir dann auf unserem Breeze Holiday Parks Campground angekommen und gleich von zwei Emus empfangen worden. Allerdings scheinen sie uns, wenn man ihre Körpersprache beachtet, nicht sehr gewogen zu sein.
Nachdem wir unsere Campsite besichtigt hatten, fuhren wir zurück in die Stadt. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Wiese vorbei, auf der sich ca. 80 Kängurus (also die richtig großen Tiere) aufhielten. Dabei ging es nicht immer friedlich zu.
Ein paar Emus standen dazu auch noch dekorativ in der Gegend herum,
Beim Ortseingang von Halls Gap liegt der Cricketplatz. Da wir ein paar weiße Gestalten darauf herumlaufen sahen, beschlossen wir, ihnen ein wenig zuzusehen. Es war gerade ein Match im Gange, aber da weder die Mannschaften verschiedenfarbige Dressen trugen, noch wir die Regeln kennen, verloren wir bald das Interesse an dem Spiel.
Aber auf dem Platz tummelten sich nicht nur 16 weiße, sondern auch doppelt so viele braune Gestalten. Geteilt wurde der Platz friedlich. Die Weißen spielten auf der einen Platzhälfte, die Braunen hüpften, hoppelten, lagen und fraßen auf der anderen Hälfte.
Gut 30 richtige Kängurus waren hier hautnah zu sehen. Viele Muttertiere mit ihren Kleinen. Diese liefen neben den Müttern her, oder streckten Kopf oder Füße aus dem Beutel. Ein faszinierendes Erlebnis diesen Tieren Auge in Auge auf Tuchfühlung gegenüberzustehen.
Zurück am Campingplatz zeigten wir in der Rezeption das Bild jener Schlange, auf die Edith vorgestern unabsichtlich getreten ist und die dann unversehrt in die Büsche verschwand. Einhellige Meinung des Personals war, dass es sich um eine Tigerschlange gehandelt hat. „Very poisonous, you were very lucky“ meinte ein Angestellter. Auf alle Fälle sind wir froh, dass nichts passiert ist und werden jetzt noch mehr aufpassen, wo wir hintreten.
Unsere heutige Tagestour:
Fahrt von Portland nach Halls Gap |