von A bis Z


Melbourne, Umgebung und dann noch weiter

Endlich sind fast alle Covid-Reisebeschränkungen für Australien und Neuseeland gefallen. 

Deshalb haben wir beschlossen, beiden Ländern einen Besuch abzustatten.

Die Reise haben wir in drei Teile gegliedert:

- 29.10.22  bis  17.11.22  ->  Melbourne 
                                              und Umgebung

- 17.11.22  bis  08.12.22  ->  Tasmanien

- 08.12.22  bis  05.03.23  ->  Neuseeland




2022-10-29/30 - Flug Wien-Frankfurt-Singapur-Melbourne

3:30 ist eigentlich nicht die Zeit, zu welcher wir gerne aufstehen. So auch heute nicht. Aber was macht man nicht alles, wenn man auf Urlaub fährt. Deshalb sind wir auch relativ freudig aufgestanden und waren pünktlich um 4:45 bereit die Wohnung für die nächsten vier Monate zu verlassen.

Kurz vor 5:00 waren wir am Bahnhof, wo schon viel Betrieb und auch einiges Chaos herrschte. Wegen einem technischen Problem waren um die Zeit schon Züge ausgefallen und Fahrgäste wanderten zwischen den Bahnsteigen hin und her. Die 5:06-S7 zum Flughafen hatte zwar fünf Minuten Verspätung, brachte uns aber in kaum einer Dreiviertelstunde zum Flughafen.

Mit unserer Miles&More-Karte konnten wir bei der Businessclass einchecken und anschließend die Fast-Lane des Securitychecks benutzen. Nirgends waren Leute angestellt und deshalb hatten wir beides in wenigen Minuten erledigt.

Jetzt war es wieder Zeit für die Airportlounge. Mittlerweile war es gegen 6:30 und schon Zeit für ein herzhaftes Frühstück.





Um 8:00 schlenderten wir gemütlich zum Gate, da das Boarding ohnehin erst für 8:40 angesetzt war. Und zu unserer Überraschung pünktlich begann, weshalb wir auch von einem pünktlichen Start ausgingen. Aufgrund des großen Verkehrsaufkommens hatten wir dann doch 20 Minuten Startverzögerung. Jedoch wurde diese Verspätung fast komplett aufgeholt, sodass wir nur vier Minuten zu spät in Frankfurt landeten.

In Wien, genauso wie in Frankfurt herrschte trübes, regnerisches Novemberwetter. Zwischen diesen beiden Städten war es sonnig und fast wolkenlos.




In Frankfurt hatten eine Stunde Zeit, um den Flieger nach Singapur zu erwischen. Wir mussten zwar wieder durch den Securitycheck, aber wir hatten keinen Stress dabei. Auch hier gab es eine Verzögerung bei dem Abflug. Über eine halbe Stunde später als geplant, flogen wir ab. In Singapur betrug die Verspätung noch immer über zehn Minuten.

Gute zwölf Stunden zu fliegen ist auch gerade kein Vergnügen, aber mit Filme schauen und essen lässt es sich ganz gut überstehen. Während Edith doch ein paar Stunden schlafen konnte, kam Franz nur auf ein paar Minuten.

Es gab zwei Mal Hauptspeisen zu essen. Einmal Curryhuhn mit Reis, das andere Mal Huhn mit Nudeln. Während das Curryhuhn teuflisch scharf war, schmeckte das Nudel-Huhn ausgezeichnet.


Ein Problem gab es durch die verspätete Ankunft in Singapure. Wir hatten nur eine Dreiviertelstunde Zeit die Maschine nach Melboure zu erwischen. Deren Start war mit 7:45 angesetzt. Um 7:06 landeten wir endlich. Dann fuhren wir endlos auf der Rollbahn zu unserem Ausstiegsgate. Dann dauerte es endlos, bis die Türen geöffnet wurden. Wir hatten dem Flugpersonal unser Dilemma schon vorher geschildert und diese sorgten dafür, dass wir beim Aussteigen etliche Mitreisende überholen konnten. Unser Ausstiegsgate war A2 und das Abfluggate A1. Also brauchen wir nur ein paar Schritte gehen. Dachten wir. Als wir den endlos langen Ausstiegsschlauch unseres A380 verließen, sahen wir links auch schon das A1-Gate. Aber eine Glastrennwand verhinderte, dass wir auch dorthin gehen konnten. Immer weiter nach rechts führte unser Weg, weg vom A1. Nach endlos scheinender Strecke gab eine Türe den Weg nach links zum A1 frei. Wir hasteten weiter, den ganzen Weg wieder zurück, bis wir kurz vor dem A1 standen. Dort gab es noch einen Securitycheck. Wieder Rucksack ausräumen, checken lassen, einräumen. Dann ging es noch zum Boardingschalter und endlich hatten wir es geschafft. Diesmal betraten wir als Letzte, um 7:40, also fünf Minuten vor Abflug die Maschine. Kurz nachdem wir unsere Sitzplätze eingenommen hatten, setzte sich unser Flieger auch schon in Bewegung. Tatsächlich gestartet sind wir dann erst um 08:10.

Für die nächsten sieben Stunden galt wieder das gleiche wie beim vorigen Flug. Filme schauen, essen und, wenn man konnte, ein wenig schlafen. Kulinarisch wurden wir wieder gut versorgt. Nach dem Start mit einem Frühstück (Butter aus Dänemark, Käse aus der Schweiz und Marmelade von Darbo aus Österreich) und vor der Landung mit Huhn und Nudeln.

Bemerkenswert auf den beiden langen Flügen war, dass sie extrem ruhig waren. Ganz selten gab es für wenige Sekunden ein leichtes Rumpeln. Auch die Eigengeräusche der Flugzeuge, egal ob A380 oder A350, waren eher ein Flüstern.



Um 17:30 sind wir gelandet und waren überrascht, dass die Pass- und Zollkontrolle rasch vonstatten ging. Als wir ans Gepäckband kamen, sahen wir darauf auch schon die ersten Gepäckstücke. Nach ca. zehn Minuten kam auch schon Ediths Koffer angefahren. Während des Wartens auf den zweiten Koffer, verbanden wir uns mit dem Airport-Wlan. Und gleich darauf bekamen wir schon ein Mail von Singapoure Airlines. Darin wurden wir informiert, dass unser zweiter Koffer beschlossen hat, eine weitere Nacht in Singapur zu verbleiben und beabsichtigt, erst am nächsten Tag nach Melbourne zu reisen um hier um 8:15 einzutreffen.

Wir besuchten deshalb den ‚lost and found‘-Schalter und gaben dort noch unsere hiesige Hoteladresse an. Jetzt heißt es warten ob und wann der Koffer wirklich kommt.

In der Ankunftshalle sahen wir gleich einen Shop vom Mobilfunkanbieter Telstra. Dort wählten wir ein Paket mit 40GB Daten und unbegrenztem telefonieren in Australien. Die neue SIM-Karte wurde uns gleich eingelegt und die Aktivierung gestartet. In fünf Minuten sollte die Aktivierung durch sein.

Um diese Zeit zu Überbrücken suchten wir einen Bankomaten. Normalerweise kein Problem auf einem Flughafen. Aber wir sahen keinen. Auf Nachfrage wurden wir in das obere Stockwerk geschickt. Ganz nach hinten. Dort gab es aber keinen Bankomaten. Deshalb fragten wir wieder. Ganz nach vorne, hieß es. Also fragten gleich noch einmal. Gleich um die Ecke. Und da stand das Gerät auch schon. Also Karte hinein, Code ebenfalls und schon wurden wir gefragt, ob wir USD, EUR oder NZD abheben wollen. Nein, keines von denen wollen wir. Wir wollen AUD. Also wieder fragen und eine helfende Hand zeigte vis-a-vis auf drei Bankomaten. Und bei einem davon konnten wir sogar AUD abheben. Endlich hatten wir lokales Geld und eine halbe Stunde war zwischendurch auch schon vergangen. Zeit die neue SIM-Karte zu testen.

Natürlich ging der Test in die Hose. Wir konnten weder telefonieren, noch surfen. Zurück zum Telstra-Shop und reklamieren bei der Verkäuferin. Diese war im Stress, denn sie bediente uns und noch zwei andere Kunden. Sie tippte irgendwo in ihrem System herum und meinte dann, dass die Aktivierung wahrscheinlich zwei Stunden dauern würde. So lange wollten wir natürlich nicht am Flughafen herumhängen und beschlossen den Check im Hotel zu machen.

Für den Transfer vom Flughafen in die Stadtmitte (CBD=Central Business District) hatten wir zu Hause schon die Tickets für den Skybus gebucht. Gleich außerhalb der Ankunftshalle war die Haltestelle, sodass wir nicht weit zu gehen hatten. Der Bus kam nach zehn Minuten und schon ging die Fahrt in die Innenstadt los. Nach einer halben Stunde und 20 gefahrenen Kilometern trafen wir am innerstädtischen Busbahnhof ein. Gleich über die Straße war eine Straßenbahnhaltestelle. Von dort nahmen wir die Linie 96 und fuhren damit drei Stationen bis in die Nähe unseres Hotels. Die Bim in der Stadtmitte ist übrigens kostenlos. Die letzten Meter zum Causeway 353 Hotel legten wir zu Fuß zurück.

Nach den üblichen Formalitäten an der Rezeption bekamen wir die Schlüsselkarten und konnten unser Zimmer beziehen. Es gefällt uns ganz gut, ist ausreichend groß und besitzt auch einen schönen Schreibtisch.



Jetzt machten wir noch den ausstehenden Test mit der lokalen SIM-Karten und hatten den gleichen Erfolg wie am Flughafen. Nichts funktionierte. Ein Blick auf die Telstra-Homepage zeigte uns, dass die Aktivierung auch vier Stunden dauern kann.

Damit ließen wir es gut sein und gingen nach gut 32 Stunden Reiszeit endlich ins Bett.

Unsere Flugrouten:

Flug von Wien nach Frankfurt

Flug von Frankfurt nach Singapur

Flug von Singapur nach Melbourne

Unsere Tagesroute:

Mit Bus, Tram und zu Fuß vom Flughafen zum Hotel




2022-10-31 - Schnuppertour durch Melbourne

Die Hotelbetten waren gut und wir nach dem langen Flug sehr müde. Deshalb haben wir zwölf Stunden durchgeschlafen und sind erst gegen Mittag aufgewacht. 

Zuerst testeten wir unsere neue SIM-Karte. Wir freuten uns wie die Schneekönige, als wir damit sowohl telefonieren als auch surfen konnten. 

Ein Anruf bei der Rezeption war wenig erfolgreicher. Unser fehlender Koffer ist noch immer nicht da. Franz muss seine Klamotten heute weiter tragen, da seine gesamte Garderobe in diesem Koffer ist. Ein Anruf bei der Airline verläuft negativ. Man kommt in die Mailbox, kann aber nicht drauf sprechen, da sie bereits voll ist. Deshalb mailen wir um etwas Druck zu machen. 

Nun machen wir uns auf, um etwas von der Stadt zu sehen. Bei einem Subway essen wir eine Kleinigkeit und es schmeckt abscheulich und wird auch lieblos zubereitet. Unseren Schweinen zu Hause wurde das Essen liebevoller und mit mehr Würde serviert. 

Zuerst besuchten wir die anglikanische St.Pauls Cathedral. Sie wurde in den späten Jahren des neunzehnten Jahrhunderts an jener Stelle erbaut, an der 1835 bei der Gründung Melbournes der erste öffentliche Gottesdienst gefeiert wurde.






Das Wetter war richtig frühlingshaft oder sollten wir besser sagen aprilmäßig. Manchmal blinzelte die Sonne hervor, dann wieder ein wenig Nieselregen und zeitweise kühler Wind. Aber wir schlenderten weiter zu Hosier Lane. In dieser kleinen Gasse dürfen sich Graffiti-Sprayer so richtig austoben.





Der FederationSquare beeindruckt mit seiner besonderen Architektur.



Im MelbourePark, einem riesigen Sportkomplex mit einigen Stadien, steht auch die Rod LaverArena. Dieses Stadion mit seinen fast 15.000 Sitzplätzen ist als Austragungsort der Tennis-Australien-Open weltbekannt. Aber es finden auch Konzerte, Motocross-Events, Balettaufführungen etc. hier statt. Sogar zur Schwimmhalle wurde sie schon umfunktioniert. Die in nur 25 Min. zu öffnende bzw. schließende Dachkonstruktion ist dabei ihr größtes Plus.

Davor gibt es einen Walk-of-Fame, auf dem man Büsten von Tennisgrößen und -größinnen sehen kann. Leider war die Arena nicht zu besichtigen. Wir mussten uns mit der Kia-Arena begnügen.






Unser nächstes Ziel waren die Federation Bells. Eine Anlage mit 39 umgedrehten Glocken, die elektronisch gesteuert, Glockentöne von sich geben. Über eine eigene Homepage kann jedermann eine Melodie komponieren, die dann von den Glocken wiedergegeben wird.



Der Shrine of Rememberance ist eines der größten Kriegerdenkmäler in Australien. Es wurde errichtet als Denkmal für alle Männer und Frauen aus Victoria, die im Ersten Weltkrieg dienten, aber bald wurde es Australiens zentrales Denkmal für alle 60.000 Australier, die im Krieg starben. Auf dem Gelände gibt es sogar ein kleines Denkmal für die Pferde, die im Kriegsdienst eingesetzt waren.



Anschließend ging es wieder zurück zum Hotel. Wir stoppten allerdings vorher noch in einer kleinen Seitengasse und aßen im Cafe Andiamo zu Abend. Wir bestellten Fish&Chips und waren damit sehr zufrieden.


Im Hotel angekommen, fragten wir natürlich gleich, ob unser Gepäck schon geliefert wurde. Leider nein, war die Antwort. Wir gingen nun zum Supermarkt, um uns ein paar Toilettenartikel zu kaufen. Wenn der Koffer morgen noch immer nicht zugestellt wird, müssen wir auch diverse Bekleidung kaufen. Wir kontaktieren auch die Hotline von Singapur Deutschland, die uns jedoch auch nicht helfen konnten, da sie keinen Zugriff auf die erforderlichen Daten haben.

Unsere heutige Tagesroute:




2022-11-01 - Zwangsshopping und Melbourne Museum

Als wir heute gegen 08:00 aufwachten, riefen wir hoffnungsvoll die Rezeption an. Wir wollten wissen, ob unser Koffer womöglich schon geliefert wurde. Natürlich war das Gepäck noch nicht da. Jetzt war es an der Zeit ein paar Sachen einzukaufen. Drei Tage im selben Outfit herumzulaufen ist nicht gerade angenehm. Zum Glück wurde Edith‘s Koffer nicht vermisst, die konnte bekleidungsmäßig aus dem Vollen schöpfen.

Gegen 9:00 machten wir uns auf dem Weg. Zuerst mussten wir jedoch noch unsere Mägen etwas befüllen. Deshalb gingen wir in Euro Lane Cafe und genossen einen Cappuccino und einen Schinke-Käse-Toast.


So gestärkt, enterten wir den H&M. Und es war großartig. Noch nie haben wir so einen schönen H&M gesehen. Ein alter Prunkbau in dem früher die Postzentrale untergebracht war. Das Einzige was störte, waren die Sachen, die H&M dort verkauft.

Zuerst fischten wir einen Siebener Pack Socken aus einer Truhe, danach einen Dreier Pack Underwear. Mit ein paar T-Shirts und ein paar Jeans zog sich Franz in eine Umkleidekabine zurück. Nach einer Viertelstunde kam Franz ganz abgekämpft und verschwitzt aus der Kabine. Aber immerhin hatte er zwei T-Shirts und eine Jean ausgewählt.

Nicht nur Franz war ob dieses Zwangseinkaufes zum Weinen. Der Himmel solidarisierte sich mit ihm und weinte auch bitterlich. Im strömenden Regen huschten wir über die Straße und besuchten den Shop von North Face. Nach kaum einer Stunde verließen wir auch schon das Geschäft wieder und Franz war Besitzer und Eigentümer einer neuen Wanderhose.

Im benachbarten Kathmandu-Geschäft erstanden wir noch ein paar Wandersocken und hatten damit vorerst die notwendigsten Dinge eingekauft.

Mit den neuen Sachen gingen wir wieder zurück zum Hotel und stellen wieder die ist-das-Gepäck-schon-da Frage. Was es natürlich noch immer nicht. Wir gingen auf das Zimmer und Franz schlüpfte gleich in seine neuen Sachen.

Eigentlich wollten wir in der Stadt noch etwas herumwandern. Aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Es gab zwar einige kleine Sonnenfenster, aber meistens herrschte Nieselregen vor und manchmal regnete es sogar heftig. Wir beschlossen daher, das Melboure Museum zu besuchen.

Gleich in der Eingangshalle wurden wir von einem Blauwalskelett empfangen. Es ist schon bemerkenswert welche Dimension so ein Tier hat.



Und in dieser Tonart ging es weiter. Denn in der nächsten Halle gab es den Dinosaur Walk. Hier waren die Skelette diverser Dino’s ausgestellt. Vom kleinen Flugsaurier hin bis zum T-Rex. Da man ganz nah an die Ausstellungstücken heran gehen konnte, konnten wir auch die gewaltigen Ausmaße mancher Dinos bewundern.







Ein weiterer großer Teil des Museums befasste sich mit den First People, den Aborigines. Auf einer riesigen Ausstellungsfläche wurden die Geschichte und das Leben der Aborigines aufgearbeitet.






Ein weiterer Teil des Ausstellungsgeländes war dem Modellbau gewidmet. Von riesiger Puppenküche über Autos und Schiffe bekamen wir hier allerhand geboten. Und viele Sachen konnte man mittels Knopfdrucks auch noch bewegen.





Der Abend nahte, die Mägen knurrten und so war es Zeit wieder Richtung Hotel zurückzukehren. Kurz vor unserem Hotel sahen wir das Restaurant Gourmet Curry Hut. Da wir gerne indisch Essen, beschlossen wir, hineinzugehen. Das Essen schmeckte gut, aber die Bedienung war unaufmerksam. Statt einer Portion Reis bekamen wir zwei davon auf den Tisch gestellt, die Speisen kamen nicht gleichzeitig auf den Tisch und die Getränkebestellung wurden überhaupt vergessen. Aber wir wurden satt und konnten zufrieden ins Hotel zurück gehen.

Den ganzen Tag hatten wir das Handy im Auge. Den Singapore Airlines, sowie auch unser Hotel, wollten uns verständigen, wenn der Koffer zugestellt wird. Wir erhielten weder Anruf noch eine Mail.

Trotzdem fragten wir an der Rezeption vorsichtshalber nach unserem Gepäck. Schon auf ihrem Zimmer, lautete die Antwort. Wir waren natürlich froh, dass wir den Koffer nun endlich zurückhaben und morgen, von diesem Problem befreit, unsere Rundfahrt beginnen können.

Jetzt müssen wir nur noch die Rechnungen des heutigen Tages bei Singapore Airlines einreichen und hoffen, dass sie ohne Probleme die Rückerstattung durchführen.

Unsere heutige Tagesroute:





2022-11-02 - Camperübernahme und Fahrt Melbourne bis Tidal River

Nachdem wir das meiste schon gestern Abend gepackt hatten, konnten wir ruhig bis 08:00 schlafen. Dann gab es ein kleines Frühstück im Zimmer mit Kaffee und Rosinenbrötchen.

Wir packten den Rest, verließen das Zimmer und checkten an der Rezeption aus. Jetzt brauchten wir nur noch ein Taxi zum 25 Km entfernt liegenden Büro von Apollo, wo wir den Camper übernehmen sollten. Jetzt war nur noch die Frage, ob wir eine normales Taxi oder Uber nehmen. Aufgrund des Fixpreisangebotes entschieden wir uns für Uber.

Als wir noch im Zimmer auf der Uber-App nachschauten, kostete die Fahrt 47€. In der Hotelhalle checkten wir wieder und nun kostete es nur mehr 42€ und als wir nach zehn Minuten später tatsächlich buchten, bezahlten wir dann endgültig 36€.

Nach der Buchung zeigte uns die App an, dass der Fahrer in 5 Minuten bei uns sein wird, und wir konnten auf einer Landkarte verfolgen auf welchem Weg er zu uns fährt. Tatsächlich stand das Auto pünktlich vor uns. Bei der Buchung über die App wurde dem Fahrer schon das Ziel genannt und auch der Fahrpreis abgebucht. Daher gab es mit dem Fahrer keine Verständigungsschwierigkeiten und er brachte uns in guten 40 Minuten sicher zum Apollo Büro im Norden von Melbourne.

Kurz vor der Ankunft poppte auf der App noch auf, ob wir dem Fahrer Trinkgeld geben wollen. 1, 2 und 5 AUD (0,60, 1,20 oder 5€) wurden vorgeschlagen. Man konnte auch einen individuellen Betrag eingeben. Der Fahrer erhielt die Info ob und wieviel Trinkgeld er erhalten hat, erst nachdem wir ausgestiegen waren, sodass er sich nicht dafür persönlich bedanken konnte. Allerdings bekamen wir wenig später ein ‚Danke‘ über die Uber-App.

Im Büro von Apollo war gerade einer der zwei Schalter frei, sodass wir sofort an die Reihe kamen. Da wir von zu Hause aus schon einen Pre-Check-In gemacht hatten, war eigentlich alles Formale damit schon erledigt. Der Angestellte ging mit uns gleich hinaus zum Camper. Für Erklärungen und Fragen nahm er sich nicht viel Zeit. Gut, dass wir schon ein wenig Campererfahrung hatten. Deshalb dauerte die Übergabe keine halbe Stunde. Wir stellten unser Gepäck transportsicher in den Camper und nahmen uns nun ein wenig Zeit ihn zu besichtigen. Er ist nicht so groß und geräumig wie jener in Kanada, aber das mussten wir schon im Vorhinein. Und mit seinen 237.000Km ist er auch nicht mehr der Jüngste. Hoffentlich hält er unsere Reise noch durch.




Wir checkten noch einmal alles durch und fuhren los. Franz fuhr sehr vorsichtig an. Da er schon öfters auf der linken Seite gefahren ist und auch schon mit einem Camper unterwegs war, kann man ihn ja fast schon als Profi bezeichnen. Und genauso profihaft fuhr er über den Apolloparkplatz und bog links in die Straße ein. Schon fast um die Kurve, machte der Camper ein wenig profihaftes Geräusch. Es hörte sich fast so an, wie wenn Steine an einem Blechteil schleifen würden. Der Profi stoppte das Auto, eine etwas aufgeregte Edith sprang hinaus und sah sich um. Auch drei Leute von Apollo kamen angelaufen und schauten sich gemeinsam mit Edith um.

Dabei gab es fast nichts zu sehen. Aber eben nur fast nichts. Denn eine vorwitzige Mauerecke hatte den Camper an seiner linken Seite ganz unten etwas abgeschürft und eingedrückt und ist dabei selbst etwas aus seiner Form geraten.

Der Profi stieß mittlerweile auch zu den Schaulustigen und war sehr zerknirscht. Ein Mechaniker überprüfte kurz die Funktionsfähigkeit des Campers und befand es für ok. Der Kundenbetreuer hatte inzwischen den Vertrag gecheckt und festgestellt, dass der Schaden zur Gänze von der Versicherung übernommen wird. Damit hellten sich sowohl die Mienen der Apolloleute, als auch jene von Edith und besonders die von unserem Profi einigermaßen wieder auf.

Wir konnten die Fahrt dann gleich wieder fortsetzen. Und komischerweise fährt Franz jetzt die Linkskurven mit dem größtmöglichen Radius vorsichtig aus. Aber das Wort Profi hört er jetzt nicht mehr so gerne, denn es hat für ihn ab heute einen schalen Beigeschmack.


Jetzt ging es aber wirklich los. Da unser Ziel, Tidal River ganz im Süden liegt, mussten wir wieder durch ganz Melbourne hindurch fahren. Da wir keine Mautstraßen benutzen dürfen, konnten wir bestimmte Stadtautobahnstücke nicht benutzen. Aber auch die abseits gelegen Straßen und Gassen von Melbourne hatten ihren Reiz, wenn die Fahrt auch entsprechend länger dauerte.

Nach einer guten Stunde Fahrt von Melbourne entfernt hielten wir bei einer Shopping Mall und kauften bei Aldi Lebensmittel für die ersten Tage ein. Brot, Wurst, Gemüse, Obst und so weiter wanderten in unseren Einkaufskorb. Und schon ging die Fahrt wieder weiter.

Während der Weiterfahrt fiel uns ein, dass wir Gewürze, Klopapier und Mistsackerln zu kaufen vergessen haben. Deshalb hielten wir nach zwei weiteren Fahrtstunden wieder bei einem Shoppingcenter und kauften dort die vergessenen Sachen.




20Km vor TidalRiver beginnt der Wilsons Promontory. Als wir in den Park einfuhren, machten Verkehrsschilder darauf aufmerksam, dass man auf Wildtiere achten soll. Aber welche Tiere gibt es hier. Zuerst sahen wir nur ein paar Vögel, Papageien und Feldhasen.

Doch dann sahen wir unser erstes Känguru. Doch es war sehr scheu. Kaum hörte es den Motor hopste es auch schon davon. Genauso machten es die nächsten beiden Kängurus.
 
Plötzlich kroch etwas braunes, bummeliges aus dem Gebüsch und wuselte wie ein zu dick geratener Wurm über die Straße. Es war ein Wombat. Und gleich hinter der nächsten Kurve huschte ein anderer Wombat ins Gebüsch hinein.

Als wir schon nicht mehr daran glaubten noch ein Tier zu sehen, hockte ein weiteres Känguru am Straßenrand. Ganz entspannt und seelenruhig knapperte es das frische, saftige Gras am Straßenrand. Auch unser laufender Motor konnte das Tier nicht stören. Das war uns natürlich sehr recht, denn wir konnten in Ruhe schauen, fotografieren und wieder schauen.





Je später es wurde, desto unwirtlicher wurde das Wetter. Regen, dazu stürmischer Wind. Nicht gerade das ideale Urlaubswetter. Aber dafür gibt es schöne Fotomotive.



Leider haben wir auf dem Campingplatz keinen Stellplatz mit Strom erhalten. Deshalb können wir auch in der Nacht nicht die Heizung aufdrehen. Bei hefigem Wind und peitschendem Regen und um die 11Grad, werden wir in der Nacht heute sicher nicht schwitzen.

Unsere heutigen Tagesrouten:

Melbourne Stadthotel nach Apollo Camper

von Apollo Camper nach Tidal River





2022-11-03 - Lilly-Pilly-Gully-Track und Campingplatz

Die ganze Nacht sind wir nicht ins Schwitzen gekommen. Mit Jogginghose und dünner Jacke haben wir uns in die warmen Decken eingegraben und so die Kälte nicht arg gespürt. Während der ganzen Nacht tobte ein Sturm, der unseren Camper hin und her schwanken ließ. Zeitweise kamen auch noch kräftige Regenschauer dazu.

Wir waren deshalb schon gespannt, wie das Wetter am Morgen sein würde. Als wir die Vorhänge öffneten knallte uns die Sonne ins Gesicht und wärmte uns gleichzeitig etwas auf. Wir schoben alle Vorhänge beiseite und innerhalb von Minuten breitet sich im Camper eine wohlige Wärme aus. Ham and Eggs taten ein Übriges, um uns einen guten Start in den Tag zu bescheren.

Nach dem Frühstück fuhren wir ein paar Kilometer weiter zum Parkplatz des Lilly-Pilly-Gully-Track. Dieser Wanderweg führt über 5,6 Km durch ein Regenwaldgebiet. Wir hatten wieder Wetterglück, denn die Sonne schien während der ganzen Wanderung, auch wenn manchmal eine kalte Brise vom Meer her blies.

Der erste Teil der Wanderung war eben und leicht zu bewandern und wir konnten dabei einen Papagei bewundern.




Anschließend ging es immer mehr bergauf, mäßig, aber nicht allzu anstrengend. Noch dazu konnten wir noch ausgiebig die Naturschönheiten beobachten.



Vom höchsten Punkt auf ca. 230 m hatten wir einen schönen Ausblick auf den Norman Beach in der Norman Bay.



Nach 2:15 kamen wir wieder bei unserem Camper an und es fing leicht zu regnen an. Wieder mal Wetterglück gehabt. Wir fuhren zu unserem Campingplatz um uns im Kaffeehaus einen Coffee-to-go zu kaufen. Damit fuhren wir weiter zu unserem Stellplatz. Dort machten wir mit Kaffee und Apfelkuchen eine kleine Pause.

Da wir schon so nahe am Strand campten, wollten wir in auch besuchen, da er nur 200 m von unserem Stellplatz entfernt liegt. Wie lange braucht für den Weg hin und zurück und ein wenig Strand anschauen? Genau, gute zwei Stunden. Wobei wir uns am Strand nur eine Viertelstunde aufhielten. Es war dort sehr windig und allzu viel gab es nicht zu sehen.



Sowohl beim Hin- als auch beim Rückweg zum und vom Strand wurden wir aufgehalten. Zuerst jeweils von einem Wombat. Wobei der Erstere sehr groß und sehr wohlgenährt war. Der erste Wombat war sehr scheu und ließ uns nicht nahe an sich heran. Der Zweite war überhaupt nicht scheu und wir konnten ihm ganz nahekommen.






Aber auch einige Papageien, die hier am Campingplatz häufig anzutreffen sind, erregten unsere Aufmerksamkeit. Manchen von ihnen ließen es zu, dass man sich ihnen bis auf wenige Schritte annäherte.





Unser Stellplatz bzw. der ganz Campingplatz liegt sehr schön. Viele Bäume, kleine Berge und viele verschiedene Tiere gibt es hier. Ein Platz zum Wohlfühlen, wenn die Temperatur passt. Gegen Abend beginnt es zeitweise wieder zu regnen, aber teilweise kommt noch die Sonne raus. Der Wind bläst heftig und wir hoffen, dass die Nacht nicht allzu kalt wird.

Unsere heutigen Tagesrouten:


Lilly-Pilly-Gully-Track




2022-11-052022-11-04 - Pillar Point Track und Beach Tour

Die Nacht war heute bedeutend wärmer als gestern, sodass wir unsere normale Schlafbekleidung anziehen konnten. Die Füße wärmten wir uns allerdings trotzdem mit den superwarmen Socken von Jitka.

Als wir gegen 7:00 munter wurden, regnete es schon wieder. Aber kleine blaue Fenster am bewölkten Himmel gaben uns Hoffnung. Und wir schliefen eine weiter Stunde. Das war gut so, denn nun hatte der Regen aufgehört und es war fast wolkenloser Himmel. Die Sonne wärmte gleich unseren Camper ordentlich auf und zum Frühstück gab es wieder Ham and Eggs.

Dann verließen wir unseren Campingplatz und fuhren zum Parkplatz des Pillar Point Track. Zuerst überquerten wir den Tidal River über eine Fußgängerbrücke und konnten dann noch Rosenkakadus beobachten.




Nach 2,5 Km waren wir am Pillar Point angekommen und genossen die schöne Aussicht. Zur Linken lag die Norman Bay, deren Strand wir gestern schon besucht hatten.



Zur Rechten blickten wir auf den Squeaky Beach, den wir heute auch noch besuchen wollten.



Aber auch der Blick geradeaus war nicht zu verachten.



Auf diesem Weg sahen wir nicht nur schöne Blumen. Auch ein Wombat ließ sich sehen und graste seelenruhig und ließ sich von den Wanderern nicht stören.




Wir fuhren ein paar Kilometer weiter, zum Parkplatz des Squeaky Beach, den wir vor kurzem von oben gesehen hatten. Dort wurden wir gleich mit Gezwitscher verschiedenen Vögeln empfangen.



Nun gingen wir einen kurzen Weg zum Strand, vorbei an riesigen Dünen. Der Strand war links und rechts von hohen Felsen umgeben, die zum Herumklettern einluden.





Wie kutschierten wir einige Kilometer weiter und parkten am Parkplatz der Picnic Bay. Schon der Weg zu dieser Bucht bescherte uns eine einmalige Aussicht auf die Picnic und die benachbarte Whisky Bay.



Und der Strand der Picnic Bay war auch sehr schön. Schade, dass das Wasser mit seinen ca. 14 Grad für uns viel zu kalt zum Baden ist.



Vom der Picnic Bay führt ein kurzer Weg hinüber zur Whisky Bay. Stellenweise etwas steil, aber es lohnt sich, den die Whisky Bay hat auch ihre Reize.


Das Schönste an diesem Strand war allerdings, dass wir auf einem Felsen eine Möwe mit ihrem Nachwuchs beobachten konnten.


Damit war unsere Beach-Tour beendet und wir fuhren weiter zum 30 Km entfernten nächsten Campingplatz, dem Yanakie Caravan Park. Dort bekamen wir einen Platz direkt am Wasser zugewiesen. Und Strom haben wir diesmal auch.



Unsere heutigen Tagesrouten:
Pillar Point

Squeaky Beach

Picnic und Whisky Beach

Fahrt zum Yanakie Caravan Park


 Bunurong Marine National Park – Beach Tour

In dieser kalten Nacht hatten wir Strom, um die Klimaanlage und damit die Heizung zu betreiben. Leider funktioniere die Klimaanlage nicht und wir schliefen wieder mit Hose und Jacke.

Morgens, als die ersten Sonnenstrahlen wieder das Auto etwas aufwärmten, checkten wir nochmals die Klimaanlage. Dann fanden wir den Fehler. Der Stromanschluss für unseren Stellplatz funktionierte nicht. Als wir unser Stromkabel an den Nachbaranschluss ansteckten, lief auch die Klimaanlage wieder. Hätten wir gestern daran gedacht, wäre uns eine kalte Nacht erspart geblieben.

Obwohl wir uns Yanakie Caravan Park sehr wohlgefühlt haben, mussten wir wieder weiter. Unsere Plan war, in den Bunurong Marine National Park zu fahren, dort fünf Strände zu besuchen und dann nach Phillip Island zum Ingenia Holidays Campground zu fahren.

Von unserem Campsite weg fuhren wir ca. eine Stunde bis Inverloch, wo wir in einem Supermarkt unseren Kühlschrank auffüllten. Wieder eine halbe Stunde weiter kamen wir zu unserem ersten Strand. Die fünf folgenden Strände liegen hintereinander. Wir fuhren von Parkplatz zu Parkplatz jeweils nur einen Kilometer, um dann den jeweiligen Strand zu besuchen.

Folgende Strände haben wir besucht:

THE CAVES:

Ein netter Strand mit vielen Steinen und schöne Wellen die sich ein wenig an den Felsen brechen.







EAGLES NEST:

Weitläufiger Strand mit einer markanten Steinformation, dem Eagles Nest.






SHACK BAY:

Hier ist uns leider die Sonne ein wenig ausgegangen. Dadurch hat der Strand sicher viel von seiner Schönheit verloren.






TWIN REEFS:

Viel Sand, viele Steine und viele wilde Wellen, die viel Gischt erzeugten. Und dazu noch kleine Pools und ein kleiner Wasserfall.






THE OAKS:

Wilde Wellen, wilde Brandung – ein Eldorado für uns.







Uns hat diese Beach-Tour sehr gut gefallen, auch wenn sie anstrengend war. Die Parkplätze liegen weit oberhalb der Strände und man muss je Strand mindestens 100 steile Stufen hinunter- und dann wieder hinaufsteigen. Morgen werden wir unsere Muskeln wahrscheinlich deutlich spüren, aber die schönen Eindrücke von den Stränden bleiben für immer.

Unsere heutigen Tagesrouten:

Eagles Nest Beach

Shack Bay Beach

Twin Reefs Beach

The Oaks Beach

Fahrt nach Phillip Island





2022-11-06 - Phillip Island – Natur, Tiere und viele PS

Die Nacht war heute sehr angenehm. Etwas kühl, aber sonst ok und wir konnten in unseren normalen Schlafklamotten schlafen.

Morgens weckte uns die Sonne und ein fast wolkenloser Himmel. Bis zu 25 Grad sollte es heute noch bekommen. Uns soll es recht sein, besser als kalt, Regen und Wolken.

Heute wollten wir einige Sehenswürdigkeiten auf Phillip Island besuchen. Also rein in den Camper und los ging es:

NOBBIES OCEAN DISCOVERY CENTER:
Hier faszinierte uns als Erstes ein kleiner Hügel vor dem Gebäude, auf dem viele Möwen ihre Brutplätze haben. Es gab hier viele Jungtiere verschiedenen Alters und die Möwenmütter fingen fürchterlich zu schreien an, wenn man ihrem Gelege zu nahe kam.






Aber die Möwen sorgten sich nicht nur um den Nachwuchs, sie sorgten auch für Nachwuchs.



NOBBIES OUTLOOK and BOARDWALK:
Entlang eines hölzernen Steiges, der sich an die blumengeschmückten Hügel schmiegt, hat man einmalige Ausblicke auf das Meer und seine gewaltigen Wellen. Zwischendurch begegnet man, wie hier auf der ganzen Insel, den Hühnergänsen mit ihrem markanten gelben Fleck auf dem Schnabel.






SWAN LAKE:
Dieser einzige natürliche Frischwassersee auf Phillip Island ist ein wichtiger Platz für Vögel, Reptilien, Insekten und kleinere Säugetiere. Von zwei Vogelunterständen konnten wir das Treiben auf dem See und rund herum beobachten.





Wir hatten noch das Glück einen kurzen Blick auf den Kurzschnabeligel/Ameisenigel (short-beaked echidna) werfen zu können und dann am Wegesrand einen Blauzungenskinke (blue-tongoued-lizard) hautnah zu erleben.


 
PHILLIP ISLAND GRAND PRIX CIRCUIT:
Eine permanente Auto- und Motorradrennstrecke. Hier findet nächste Woche ein Superbike Motorradrennen statt. Leider konnten wir nicht an die Rennstrecke. Wir begnügten uns mit der Publikums-Go-Kart-Strecke.



Wir besuchten auch das kleine Museum, in dem fast nur Motorräder der 125er Klasse ausgestellt sind. Ihr ganzer Stolz ist die Aprilia RSV125, mit welcher Valentino Rossi 1997 erstmals Weltmeister in der 125er Klasse wurde.




KOALA CONSERVATION RESERVE:
Hier leben einige Koalas in einem Reservat, das allerdings nicht eingezäunt ist. Die Tiere könnten jederzeit ihr Habitat verlassen. Wahrscheinlich geht es ihnen dort so gut, dass sie nicht auf diese Idee kommen.
Über einige Stege kann man ganz nah an die Tiere heran. Aber sie schlafen nicht immer. Im Liebesrausch können sie ganz flink Bäume auf- und abklettern und ziemlich grob miteinander umgehen. Natürlich sind sie putzig anzusehen und man kann sie gar nicht lange genug beobachten.








Um 22:00 ist die Witterung noch sehr angenehm. Es hat 17 Grad und wir werden sicher gut schlafen. Höchstens der Lärm hält uns wach. Unzählige Vogelarten geben noch ein abendliches Konzert. Hoffentlich schlafen sie auch bald. Aber das Vogelgezwitscher ist noch immer angenehmer als Verkehrslärm.

Unsere heutige Tagesroute:
around Phillip Island




2022-11-07 - Phillip Island – Woolamai Beach, Rhyll Inlet und Pinguin Parade

Nach einer angenehm temperierten Nacht öffneten wir unsere Vorhänge auf der linken Seite und sahen viele weiße Wolken und wenige blaue, sonnige Stellen. Auf der rechten Seite sah es ganz anders aus. Nur blauer Himmel und keine Wolken. Und eine Stunde später sah der ganze Himmel so aus. Den ganzen Tag über.

Deshalb frühstückten wir nur kurz Wurstbrote und brausten auch schon los:

WOOLAMAI BEACH:
Ein langgezogener Strand, der aufgrund seiner schönen Wellen bei Surfern sehr beliebt ist.





Wir zogen es vor, oben am Rand der Klippen oder besser gesagt auf den Dünen entlang ca. 7,5 km zu wandern und die Aussicht zu genießen.



Das markanteste Gebilde an dieser Küste ist der Pinnacles-Rock.



Dabei kreuzten ein Kurzschnabeligel und ein Wallaby unseren Weg. Der Unterschied zwischen Wallaby und Känguru ist einfach erklärt. Die Wallabies sind die kleiner und leichter Variante eines Kängurus. Den Unterschied macht also nur die Größe und das Gewicht.


RHYLL INLET – CONSERVATION HILL:
Ein nahe am Meer gelegenes, mit Mangroven durchzogenes Feuchtgebiet. Wir wanderten ca. 4,5 Km hier den Track bis zur nächsten Siedlung und wieder zurück. Natürlich mit herrlichem Ausblick und einem Baum, der als Sendemast missbraucht wird.





 Auch hier begegneten wir einigen Tieren. Einem Wallaby, einer Tiefland-Kupferkopfschlange und einem brütenden Maskierten Kiebitz, der gar nicht glücklich war, dass wir uns sein Nest näher angesehen haben.





PYRAMID ROCK:
Ein auffälliges Felsengebilde zu dem ein kurzer Holzsteg führt. Ein netter Platz, dem man im Vorbeifahren einfach mitnimmt.



Interessanter war da schon die Fahrt zum und vom Pyramid Rock. Noch nie haben wir so viele Wallabies gesehen. Allerdings versteckten sie sich im hohen Gras und ließen sich nur selten und da nur kurz blicken. Ein Kurzschnabeligel querte unsere Straße und war daher für unsere Kameras eine leichte Beute.


Abends am 19.30 machten wir noch mit Phillip Island Nature Park eine geführte Tour zur Penguin Parade gemacht. Hier auf Phillip Island leben ca. 40.000 ‚Littlie Penguins‘. Diese ‚Kleinen Pinguine‘ sind mit ihren kaum 1 Kg Gewicht nicht nur die kleinste und leichteste Pinguinrasse auf der Welt, sondern auch die Einzigen mit weißen und blauen Federn.

Wir konnten beobachten, wie vorsichtig die Tiere aus dem Wasser kamen um nicht Fressfeinden in die Hände zu falle und anschließend, wie sie zu ihren Höhlen watschelten und manchmal sogar auch wie sie ihre Jungen fütterten.

Bei der Rückfahrt zu unserm Campingplatz sprang plötzlich ein Wallaby vor unser Auto. Da es schon finster war fuhren wir eher langsam und konnten noch rechtzeitig bremsen und so dem Tier noch haarscharf ausweichen.

Fotos gibt es leider keine, da es verboten war zu fotografieren.

 

Unsere Tagesrouten:

komplette Tagestour

Wanderung am Woolamai Beach

Wanderung im Rhyll Inlet





2022-11-08 - Schoko-Fabrik und Fahrt von Newhaven nach Torquay

Nach drei Nächten mussten wir heute unseren Ingenia Holidays Newhaven Campground verlassen und weiterziehen. Auf diesem Campingplatz hat es uns sehr gut gefallen. Wir waren hier allein, doch nicht einsam. Auf der einsamen Wiese, auf der wir standen, tummelten sich unter anderem Haushasen, zwei Entenfamilien mit ihrem putzigen Nachwuchs, Pukekos und diverse Reiherarten. Für die musikalische Untermalung sorgten die Frösche des direkt an unseren Stellplatz angrenzenden Weihers.





Nach dem gesunden Müsli Frühstück mussten wir uns um die andere Seite der Verdauung kümmern. Es galt nämlich, die Fäkalienkassette auszuleeren. Am Campingplatz gibt es einen eigenen Platz bzw. gemauerte Grube, in welche man diese Kassette entleeren kann, ums sie dann anschließend zu reinigen. Durch Chemikalien, die man in die Kassette einwirft, wird alles darinnen zersetzt und verflüssigt. Trotzdem keine geschmackvolle Aufgabe, aber sie muss eben auch gemacht werden. Wenn man bedenkt, dass man sich dadurch manchen nächtlichen Weg, bei welchem Wetter auch immer, in eine Toilettenanlage erspart, ist das geradezu ein Honigschlecken.

Danach gelüstete es uns wirklich nach etwas Süßem. Deshalb fuhren wir ein paar Kilometer weit, um die Phillip Island Chocolate Factory zu besuchen. Eine kleine Schau zeigt den Werdegang von Kakaobohne zur fertigen Schokolade.



Neu für uns war, dass man Schokolade nicht nur essen, sondern damit auch Kunstwerke kreieren kann.



Weiters gab es noch bewegliche Szenerien und einen Schokoladefall zu sehen.



Die Schau endete, wie nicht anders zu erwarten war, in einem Verkaufsraum. Wir blieben natürlich standhaft und kauften nichts. Also fast nichts. Aber nur eine Tafel Schokolade bei dieser riesigen Auswahl zu kaufen, ist ja wirklich fast nichts.

Dieser Fabriksbesuch war eine nette Abwechslung, kann aber mit der Show von Zotter Schokolade bei weitem nicht mithalten.

Nun mussten wir Phillip Island wieder verlassen. Ein sehr schönes Fleckchen Erde mit einer vielen Naturschönheiten und interessanten Tieren.

Danach begann die lange Fahrt nach Torquay. Für die über 200 Km lange Strecke berechnete das Navi ca. drei Stunden. Gebraucht haben wir schließlich viereinhalb Stunden, da wir zwei Pausen einlegten. Einmal um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und das andere Mal, um zu tanken.

Für die ersten in Australien gefahren 720 Km haben wir einen Verbrauch von nicht einmal 9 L Diesel /100 Km. Kommt uns sehr wenig im Vergleich zu den knapp 20 L Benzin in Kanada vor, aber wir werden es weiter beobachten.

Vor 16:00 erreichten wir den Ingenia Holidays Torquay Campground. Da dies ebenfalls ein ‚Ingenia‘-Campingplatz ist, ist hier alles ebenfalls so sauber und geordnet wie am Vorigen. Nur gibt es hier, außer ein paar Vögel, keine Tiere.



Unsere heutige Tagesroute:

Fahrt von Newhaven nach Torquay





2022-11-09 - Great Ocean Road – Strände, Tiere und Sonnenuntergang

Nur eine Nacht verbrachten wir am Ingenia Holidays Torquay Campground und zogen heute schon wieder weiter. Wir fuhren ca. 200 Km von Torquay nach Port Campbell auf den NRMA Holidaypark.

Dieser Strecke verläuft auf der Great Ocean Road, die meistens der Küste entlangführt und für eine fantastische Aussicht bekannt ist. Aber teilweise geht es auch ein wenig ins Inland und dort ziemlich steil bergauf und bergab.

Wir sind natürlich nicht durchgefahren, sondern haben etliche Sehenswürdigkeiten besucht.

SPLIT POINT LIGHTHOUSE:
Ein Leuchtturm der über einer wildzerklüfteten Bucht thront. Auf einem kleinen Weg kann man die Schönheiten der Bucht und des Leuchtturms bewundern.



GREAT OCEAN ROAD:
Den Beginn der Great Ocean Road markiert ein Tor mit dazugehörigem Denkmal und Gedenkstein. Gebaut wurde die Straße von 3.000 nach dem Ersten Weltkrieg heimgekehrten Soldaten als Arbeitsplatzmaßnahme.


 
ERSKINE FALLS:
Über 232 Stufen hinunter erreicht man den kleinen Bach, den der Erskine Fall speist, nachdem das Wasser 30 Meter in die Tiefe gestürzt ist.



Als Besonderheit sahen wir die zweitgiftigste Schlange Australiens, die Östliche Braunschlange (Pseudonaja textilis).



TEDDY’S OUTLOOK:
Eigentlich wollten wir ein paar schöne Ausblicke auf die Küste erhaschen, doch auf dem Parkplatz erlebten wir eine Überraschung. Zwei weiße Kakadus und zwei Australische Königspapageien hatten dort ihren Spaß mit den Besuchern. Besonders die Papageien waren überhaupt nicht menschenscheu und setzten sich auf die Hände der Touristen.





Nach ausgiebigem Spiel mit den Papageien, konnten wir unseren Weg fortsetzen und die schöne Küste bestaunen.



MAITS REST:
Hier kann man auf einem kleinen Rundgang eine Wanderung durch einen Regenwald machen. Riesige Bäume und Farne beeindrucken den Besucher.



Zu jedem Regenwald gehören natürlich auch Tiere. Zuerst sahen wir wieder eine Östliche Braunschlange, die sich in der Nachmittagssonne wärmte. Und im Geäste eines der höchsten Bäume entdeckten wir noch einen Koala.


GIBSON STEPS BEACH:
Ein schöner Strand, den man sich allerdings erst verdienen muss. 86 Steile Stufen führen hinunter bzw. wieder zur Straße zurück. Aber die Aussicht war die Mühe Wert.




TWELVE APOSTELS:
Den Sonnenuntergang bei der Gesteinsformation Zwölf Apostel zu erleben, ist fast ein muss für jeden Touristen.





Unsere heutigen Tagesrouten:
Fahrt von Torquay nach Port Campbell

Split Point Lighthouse Track

Erskine Fall Track

Maits Rest Track



2022-11-10 - Great Ocean Road – Bay-Watching

In der Nacht erwischte uns eine Schlechtwetterfront. Der Morgen war verregnet und so konnten wir ein wenig länger schlafen. Auch während wir frühstückten, regnete es, wenn es auch zwischendurch ein paar Regenpausen gab.

Am späteren Vormittag wagten wir es trotzdem und begannen unsere Tagestour, denn wir wollten einige Strandabschnitte besuchen.

TWELVE APOSTELS:
Wir hofften, dass wir sie nicht nur bei Sonnenuntergang, sondern auch bei Sonnenschein sehen können. Leider regnete es noch immer, aber als der Regen etwas nachließ gingen wir trotzdem hin, um sie noch einmal zu sehen.


ISLAND ARCHWAY: 
Eine relativ kleine Bucht, in der das Meer noch zwei Feldtürme stehen hat lassen. Gewaltige Wellen arbeiten jedoch daran, auch diese demnächst (in den nächsten x-Millionen Jahren) verschwinden zu lassen.



RAZORBACK: 
Auch hier stehen bizarre Felsformationen im Wasser, welche über Jahrmillionen von den Naturkräften geformt wurden.



THE LOCH ARD: 
An diesen Klippen zerschellte 1878 das Schiff ‚Loch Ard‘. Manche Höhlen in den Klippen enthalten eigenartige Tropfsteingebilde.



THE LONDON BRIDGE: 
Ein Strandabschnitt der von einer riesigen Steinskulptur, die einer eingestürzten Brücke ähnlich sieht, beherrscht wird.



THE GROTTO: 
Ein besonderer Küstenabschnitt. Hier haben die Elemente ein riesiges Loch aus den Felsen herausgearbeitet.



BAY OF MARTYRS: 
Wildes Wasser, wild zerklüftet und eine wilde Vergangenheit. Das kennzeichnet diese Bucht. Hier sollen englische Siedler nach einem Kampf mit den Aborigines einige männliche Krieger von den Klippen gestoßen haben. Deren Frauen und Kinder wurden anschließend in einem Sumpf ertränkt.



HALLADALE POINT: 
Auch an diesem Strandabschnitt sind einige Schiffe gesunken. Kein Wunder, wenn man die herumstehenden Felsen und die Macht von Wind und Wellen sieht.






Während wir oben auf den Klippen dahinspazierten, trat Edith aus Versehen auf eine mitten auf dem Weg liegende Schlange. Diese trat sofort die Flucht ins Gebüsch an. Zum Glück war es nur eine kleine Schlange. Wäre es eine größere gewesen, hätte diese vielleicht in ihrem Schreck zugebissen. Und die wenigsten Schlangen sind hierzulande ungiftig. Bisher konnten wir noch nicht ermitteln welche Schlangenart dies war, aber wir bleiben dran. Da war die Australische Sumpfratte schon weniger gefährlich.




Damit war unsere Bay-Watch-Tour beendet. Und wir hatten auch das nötige Wetterglück dazu. Zwar hatten wir nicht den erhofften strahlend blauen Himmel, aber zumindest regnete es nicht und manchmal blinzelte sogar die Sonne ein wenig hervor.

Heute Abend gingen wir einmal in ein Restaurant essen. In Port Campbell aßen wir in der ‚12 Rocks Beach Bar‘ gegrillten Lachs (Edith) und Chicken Curry (Franz). Während wir uns das gute Essen schmecken ließen, entlud sich ein kurzes, aber heftiges Gewitter mit Starkregen. Wir mit dem Essen und das Gewitter mit dem Regen wurden fast gleichzeitig fertig. So konnten wir in Ruhe zu unserem Campingplatz fahren und den Abend gemütlich ausklingen lassen.




Unsere heutigen Tagesrouten:

Great Ocean Road

London Bridge

The Grotto

Halladale Point
 



2022-11-11 - Great Ocean Road – jede Straße hat ein Ende

Nach einer kühler, aber nicht kalten Nacht wurden wir durch leichtes Regengeprassel auf das Autodach geweckt. Der Himmel war wieder wolkenverhangen und der Regen kam und ging und ging und kam. Aber schön langsam hörte er doch auf, aber die Wolken blieben.

Für uns war es wieder Zeit für einen Ortswechsel. Unsere heutige Strecke führte uns vom NRMA Holiday Park in Port Campbell zum NRMA Portland Bay in Portland.  50 Km außerhalb von Portland, in Allandsford, endete auch die Great Ocean Road und damit ein sehr schöner Streckenabschnitt unserer Reise.

220 Km hatten wir zwischen Port Campbell und Portland zurückzulegen. Natürlich nicht in einem, sondern mit etlichen Zwischenstopps.

BAY OF ISLANDS:
Eine Bucht mit seltsamen Felsformationen.



BOAT BAY: 
Über eine extrem steile Rampe werden hier Boote zu Wasser gelassen.



CAPE BRIDGEWATER: 
Hier gab es wieder riesige Wellen, welche gegen die Klippen donnern, zu bestaunen.




Ein Stück weiter den Klippen entlang gelangt man zu einem ‚Versteinerten Wald‘. Auch wenn die Gesteinsformationen wie Bäume aussehen, hat es nichts mit ihnen zu tun. Endstanden sind die Gebilde dadurch, dass Wasser den Kalk im Sand gelöst und den Sand zementiert hat. Durch Erosion sind nicht gehärtete Teile abgetragen worden und der Rest ist stehengeblieben. Warum Regen und Wind aber die Steine in runder Form herausgearbeitet haben, ist noch immer ein Rätsel.



Der NRMA Portland Bay Campground ist soweit ok, wenn auch die Küche etwas kalt und wenig einladend aussieht. Deshalb hat Edith lieber im Camper gekocht. Und Morgen ziehen wir sowieso schon wieder weiter.




Unsere heutigen Tagesrouten:
Fahrt von Port Campbell nach Portland

Bay of Islands

Boat Bay

Cape Bridgewater




2022-11-11 - Great Ocean Road – jede Straße hat ein Ende

Nach einer kühler, aber nicht kalten Nacht wurden wir durch leichtes Regengeprassel auf das Autodach geweckt. Der Himmel war wieder wolkenverhangen und der Regen kam und ging und ging und kam. Aber schön langsam hörte er doch auf, aber die Wolken blieben.

Für uns war es wieder Zeit für einen Ortswechsel. Unsere heutige Strecke führte uns vom NRMA Holiday Park in Port Campbell zum NRMA Portland Bay in Portland.  50 Km außerhalb von Portland, in Allandsford, endete auch die Great Ocean Road und damit ein sehr schöner Streckenabschnitt unserer Reise.

220 Km hatten wir zwischen Port Campbell und Portland zurückzulegen. Natürlich nicht in einem, sondern mit etlichen Zwischenstopps.

BAY OF ISLANDS:
Eine Bucht mit seltsamen Felsformationen.



BOAT BAY: 
Über eine extrem steile Rampe werden hier Boote zu Wasser gelassen.



CAPE BRIDGEWATER: 
Hier gab es wieder riesige Wellen, welche gegen die Klippen donnern, zu bestaunen.




Ein Stück weiter den Klippen entlang gelangt man zu einem ‚Versteinerten Wald‘. Auch wenn die Gesteinsformationen wie Bäume aussehen, hat es nichts mit ihnen zu tun. Endstanden sind die Gebilde dadurch, dass Wasser den Kalk im Sand gelöst und den Sand zementiert hat. Durch Erosion sind nicht gehärtete Teile abgetragen worden und der Rest ist stehengeblieben. Warum Regen und Wind aber die Steine in runder Form herausgearbeitet haben, ist noch immer ein Rätsel.



Der NRMA Portland Bay Campground ist soweit ok, wenn auch die Küche etwas kalt und wenig einladend aussieht. Deshalb hat Edith lieber im Camper gekocht. Und Morgen ziehen wir sowieso schon wieder weiter.




Unsere heutigen Tagesrouten:
Fahrt von Port Campbell nach Portland

Bay of Islands

Boat Bay

Cape Bridgewater





2022-11-12 - von Portland nach Halls Gap und viele Tiere

Den NRMA Portland Bay Campground verließen bei kühlem und bewölktem Wetter. Als wir am späten Nachmittag im 230 Km entfernten Halls Gap ankamen, war es etwas wärmer aber noch immer bewölkt. Dazwischen haben wir aber doch einiges erlebt und gesehen.

Gleich nach unserem Aufbruch besuchten wir die Gannet Colony. Hier nisten ca. 6.000 Tölplpaare. Von einer kleinen Hütte aus kann man die Vögel beobachten. Nur ist diese Hütte so weit weg, dass die Beobachtung auch mit dem Fernglas wenig Spaß macht. Diesen Weg haben wir nicht umsonst, aber vergebens gemacht.


Nur wenige Kilometer weiter gibt es die Cape Nelson Lightstation. Einsam thront der Leuchtturm für alle sichtbar auf einer Landzunge. An den Klippen entlang hat man, da man bis zur Abbruchkante gehen kann, einen schönen wunderbaren Rundumblick.



Aufgrund des stürmischen Wetters waren auch die Wellen entsprechend. Ein Seehund hat sich darin aber sehr wohlgefühlt und ist wie Flipper in seinen besten Tagen darin herumgesprungen.



Nun ging es aber wirklich los Richtung Halls Gap. Wir fuhren durch kleine Dörfer, vorbei an vielen großen Farmen auf denen Rinder, Schafe, Pferde und sogar Alpakas züchten werden. Als wir so gemütlich dahinfuhren, tauchte aus dem Gebüsch am rechten Fahrbahnrand etwas auf und querte vor uns die Straße. Erst auf den zweiten Blick sahen wir, dass es ein Koala war. Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm eigentlich nicht zutraut, humpelte er über die Straße und kletterte flink den Baum bis auf den höchsten Ast hinauf.







Nach dieser erfreulichen Unterbrechung ging es weiter bis nach Hamilton. Dort machten wir einen Tankstopp. Zum zweiten Mal füllten wir unseren halbleeren Tank auf. Für 640 Km haben wir 59 L Diesel verbraucht, was einen Schnitt von 10,8 l / 100 Km ausmacht. Da macht sich bemerkbar, dass wir diesmal doch einige Male bergauf/bergab gefahren sind. Diesel kostet, nach heutigem Umrechnungskurs € 1,42. 

Kurz vor Halls Gap überlegten wir, ob wir diesen Autostopper mitnehmen sollen oder nicht. Aber dieser entschloss sich dann, weil er vielleicht die Beule in unserem Auto gesehen hat, in die Büsche zu entschwinden.



Gegen 16:00 sind wir dann auf unserem Breeze Holiday Parks Campground angekommen und gleich von zwei Emus empfangen worden. Allerdings scheinen sie uns, wenn man ihre Körpersprache beachtet, nicht sehr gewogen zu sein.



Nachdem wir unsere Campsite besichtigt hatten, fuhren wir zurück in die Stadt. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Wiese vorbei, auf der sich ca. 80 Kängurus (also die richtig großen Tiere) aufhielten. Dabei ging es nicht immer friedlich zu.



Ein paar Emus standen dazu auch noch dekorativ in der Gegend herum,



Beim Ortseingang von Halls Gap liegt der Cricketplatz. Da wir ein paar weiße Gestalten darauf herumlaufen sahen, beschlossen wir, ihnen ein wenig zuzusehen. Es war gerade ein Match im Gange, aber da weder die Mannschaften verschiedenfarbige Dressen trugen, noch wir die Regeln kennen, verloren wir bald das Interesse an dem Spiel.



Aber auf dem Platz tummelten sich nicht nur 16 weiße, sondern auch doppelt so viele braune Gestalten. Geteilt wurde der Platz friedlich. Die Weißen spielten auf der einen Platzhälfte, die Braunen hüpften, hoppelten, lagen und fraßen auf der anderen Hälfte.

Gut 30 richtige Kängurus waren hier hautnah zu sehen. Viele Muttertiere mit ihren Kleinen. Diese liefen neben den Müttern her, oder streckten Kopf oder Füße aus dem Beutel. Ein faszinierendes Erlebnis diesen Tieren Auge in Auge auf Tuchfühlung gegenüberzustehen.








Zurück am Campingplatz zeigten wir in der Rezeption das Bild jener Schlange, auf die Edith vorgestern unabsichtlich getreten ist und die dann unversehrt in die Büsche verschwand. Einhellige Meinung des Personals war, dass es sich um eine Tigerschlange gehandelt hat. „Very poisonous, you were very lucky“ meinte ein Angestellter. Auf alle Fälle sind wir froh, dass nichts passiert ist und werden jetzt noch mehr aufpassen, wo wir hintreten.


Koala-Videos findest du hier und hier!

Unsere heutige Tagestour:

Fahrt von Portland nach Halls Gap





2022-11-13 - Grampians – Venus Bath und Splitters Falls

Heute weckten uns endlich wieder ein paar Sonnenstrahlen und wir beeilten uns, um so zeitig als möglich wandern zu gehen. Kaum waren wir mit dem Frühstück fertig, war auch die Sonne mit ihrer Bestrahlung fertig. Es begann zu nieseln und zeitweise zu regnen.

Wir fuhren trotzdem in die Stadtmitte von Halls Gap, da dort einige Wanderwege ihren Ausgangspunkt haben. Kaum angekommen, wurde der Regen stärker und wir saßen eine Zeitlang im Camper herum und warteten. Und das war gut so. Denn nach einer halben Stunde hörte der Regen auf und es nieselte nur mehr ganz leicht. Das sollte uns von unserer Wanderung aber nicht abhalten.

Also raus aus dem Camper und vorbei am Stadtpark zum Wanderweg zum Venus Baths. Das ging allerdings nicht so schnell. Denn im Stadtpark grasten gerade ein paar Kängurus. Da konnten wir nicht so einfach vorbeigehen, ohne ein paar Bilder zu machen.





Bis zu Venus Baths sind es etwas mehr als einen Kilometer, aber der Weg war nicht ganz einfach. Bei diesigem Wetter, neben steilen Felswänden entlang, über und durch den Stony Creek, rutschige Felsentrümmer querend und immer wieder Stufen bergauf, bergab.




Aber irgendwann hatten wir es geschafft und standen vor Venus Baths. Es ist dies ein natürlich geformter Pool in den Felsen. Bei entsprechender Witterung wird hier auch gerne gebadet.



Doch diese Pools waren nicht unser Ziel. Wir wollten weiter zu den Splitters Falls. Jetzt wurde es richtig anstrengend. Nackter, rutschiger Fels und steile Stufen wechselten sich ständig ab und dazwischen mussten wir immer wieder den Stony Creek queren.






Das Wetter wurde zwischendurch auch etwas besser. Es nieselte nicht mehr und die Temperaturen stiegen auch etwas. So kamen wir etwas verschwitzt und abgekämpft bei den wenig spektakulären Splitter Falls an.



Den ganzen Weg zurück wollten wir wegen der rutschigen Felsen nicht gehen und beschlossen, den nur 1,5 Km langen Track bis zum nächsten Parkplatz zu gehen und von dort die Straße hinunter bis in die Stadtmitte.

Aber auch diese 1,5 Km hatten es in sich. Die Felsen und die Stufen steiler, die Überquerung des Baches interessanter. Ziemlich ausgepowert kamen wir dann am Parkplatz an und empfanden die 4 Km zurück in die Stadt als erholsamen Spaziergang.





Mittlerweile war sogar die Sonne herausgekommen und im Ort angekommen gönnten wir uns ein riesiges Eis. Es war nicht besonders gut und sorgte in unseren Mägen für einige Irritationen.

Zurück am Campingplatz sahen wir zwar keine Leute, dafür aber jede Menge Tiere. Die beiden Emus waren heute freundlicher zu uns und zeigten uns nicht nur ihre Kehrseite.



Ein paar Meter von unserem Camper entfernt hatte sich eine Gruppe Kängurus zu gemeinsamen Abendessen versammelt. Viele Weibchen mit ihren Jungen, einige männliche Tiere und ein dominantes Männchen bilden eine solche Gruppe.

Ein Kängurujunges war besonders aufgeweckt und tollte mit seiner Mama herum, bevor es, trotz seiner Größe, in Mamas Bauchtasche verschwand.




Plötzlich brach aus von einem in der Nähe stehenden Baum ein riesiger Ast ab und stürzte mit lautem Krach zu Boden. Davon aufgeschreckt, hopste die ganze Gruppe in wilder Panik davon.






Unsere heutigen Tagesrouten:
Fahrt Campingplatz nach Halls Gap und zurück

Wanderung Halls Gap - Venus Baths - Splitters Falls




2022-11-14 - Regen + Regen = neue Freunde

Nachdem sich gestern Abend noch die Sonne zeigte, hofften wir auf besseres Wetter. Aber bereits in der Nacht fing es wieder zu regnen an. Das Wetter hier läuft momentan nach einem etwas komischen, aber immer gleichen Schema ab.  15 Min leichter Regen, 10 Min starker Regen, 1 Std. Regenpause und dann geht es von vorne los. Die ganze Nacht hindurch hörten wir das periodische Auftretende starke Prasseln auf unserem Camper.  

Morgens gab es leider keine Wetteränderung und auch nicht während des ganzen Tages. Deshalb blieben wir heute den ganzen Tag im Camper, schliefen etwas und erledigten einiges an Papierkram.

Wir lernten auch unsere Nachbarn kennen, die mit ihrem Wohnwagen unterwegs waren. Ein älteres Paar aus der Nähe von Melbourne. Beide aus Konstanz, leben aber seit ca. 60 Jahren in Australien. Aby (eigentlich Adalbert, 82) und Renate (78) sprechen noch immer sehr gut Deutsch, auch wenn sie natürlich manche englischen Wort verwenden. Spontan beschlossen wir, gemeinsam Abendessen zu gehen.

Die beiden kannten ein Restaurant ganz in der Nähe und nahmen uns in ihrem Auto mit dorthin. Das Essen war sehr gut und, da wir nicht mit dem Auto unterwegs waren, gönnten wir uns ein Bier. Edith verzehrte einen Chicken-Burger, während Franz ein gegrilltes Hühnerfilet verzehrte.


Zu plaudern gab es natürlich genug. Über die Lebensumstände im Vergleich Australien zu Deutschland/Österreich und natürlich über den Umgang mit der Corona-Pandemie.

Leider ist es nicht nur regnerisch, sondern auch entsprechend kalt. Momentan hat es tagsüber 16 Grad, obwohl es um diese Zeit normalerweise 10 Grad mehr hat. Dementsprechend sind auch die Temperaturen in der Nacht und in unserem Camper. Dank Jitkas Socken und der warmen Decke ist es aber erträglich.

Renate hat uns nach dem Abendessen ihren Heizstrahler angeboten, den wir natürlich gerne angenommen haben. Der heizt zwar nicht besonders gut, aber es ist nun im Camper doch um einiges wärmer als ohne Heizer. Und sollte es uns in der Nacht kalt werden, können wir ihn noch immer aufdrehen.



2022-11-15 - von Halls Gap nach Castlemaine

Auch heute Nacht war es windig und regnerisch und kühl. Der Heizlüfter von den Nachbarn half doch ein wenig. Aber wenn es wärmer gewesen wäre, wäre es auch nicht schlecht gewesen. Ringsherum machten Schwärme von Vögeln einen riesigen Wirbel. Unzählige Nasenkakadus kommen hier jeden Abend zusammen, um in den angrenzenden Bäumen zu übernachten. Und das mit entsprechendem Gekreische. Und am Morgen flogen sie mit ebensolchem Lärm wieder in die umliegenden Wälder davon.








Schön langsam kam aber doch die Sonne hervor und das stimmte uns hoffnungsvoll. Wir frühstückten schnell und fuhren zum Wonderland-Parkplatz um noch eine kleine Wanderung zu machen. Doch kaum standen wir am Parkplatz begann es zu schütten. Zum Glück aber nur für gute zehn Minuten. Dann schien plötzlich wieder die Sonne.

Wir nutzten die Gunst der Stunde und gingen zum Grand Canyon, der nur ca. einen Kilometer vom Parkplatz entfernt ist. Über große Felsen, die vom vorigen Regen schön rutschig waren, wanderten wir bis zum Grand Canyon. Leider war dort Endstation. Denn der Abgang in den Canyon war aus Sicherheitsgründen gesperrt. So kehrten wir wieder zu unserem Camper zurück.






Nun hatten wir wieder eine länger Fahrtstrecke vor uns. Wir mussten von Halls Gap nach Castlemaine fahren. Das Navi prophezeite, das wir die 180 Km in 2,5 Stunden zurücklegen würden. Und so war es dann auch. Während der Fahrt hatten wir fast durchgehend Sonnenschein und sahen dabei auch die ersten Getreidefelder, seit wir in Australien sind.


In Castlemaine angekommen, parkten wir uns bei The Mill ein. Dies ist ein Fabrikskomplex der bis kurzem noch eine Wollfabrik beherbergte. Jetzt sind viele kleine Lokale dort angesiedelt und diese erfreuen sich großer Beliebtheit. Eines dieser Lokale ist ‚Das Kaffeehaus‘, mit einer Speisekarte auf Deutsch mit englischer Übersetzung. Bei Durchsicht der Speisekarte ist uns das Wasser im Mund zusammengelaufen. Schnitzel, Gulasch, Würstel, Leberkäse, Knödel mit Ei und alle möglichen Kaffeesorten gekrönt mit Sacher- und Malakovtorte, Topfen- und Apfelstrudel um nur einiges zu nennen. Edith wählte Frankfurter mit Mautner-Estragonsenf , Kraut und Semmel, während sich Franz ein Rindsgulasch mit Serviettenknödel und Semmel aussuchte. Dazu tranken wir Almdudler. Als Nachspeise gab es für Edith noch einen Cappuccino und eine Sachertorte. Alles schmeckte wie zu Hause. Kein Wunder, die Besitzer stammen aus Wien.




Dann fuhren wir weiter zu unserem Big4Castelmaine Gardens Holiday Park Campingplatz. Dort richteten wir uns, da die Klimaanlage nicht funktioniert, auf eine kühle Nacht ein.

Unsere heutigen Tagesrouten:

Fahrt von Halls Gap nach Castlemaine

Grand Canyon - Grampions





2022-11-16 - Wiener Frühstück und Eisenbahnfahrt

Plus zwei Grad zeigte heute das Thermometer in der Nacht. Wir waren davon nur eine dünne Blechhaut ohne Isolierung, dafür aber mit einigen Luftlöchern, entfernt. Und die Klimaanlage hat noch immer nicht funktioniert. Deshalb froren wir uns, gut angezogen und zugedeckt, durch die Nacht. Aber wir haben wenigstens gut geschlafen, sodass es schlussendlich halbwegs erträglich war.

Leicht angefroren gingen wir ein paar Minuten in ‚Das Kaffeehaus‘ zu frühstücken. Dabei lernten wir den Besitzer Edmund kennen, während wir gestern mit seiner Frau Elna etwas quatschten. Wir bestellten ein ‚Wiener Frühstück‘ und ein ‚Lachsfrühstück‘ jeweils mit einem Cappuccino. Die Portionen waren üppig, die Semmeln einmalig und das Besitzerehepaar sehr nett und freundlich.

Die Wiener Kaffeehaustradition merkt man auch beim Personal. Der Kellner kommt zum Tisch, um die Bestellung abzufragen, was hier eigentlich gar nicht üblich ist. Noch dazu wir jedem Gast, der das Kaffeehaus betritt oder verlässt, die Türe aufgehalten. So etwas haben wir bei unseren Auslandsaufenthalten noch nie gesehen. Beim Verabschieden haben wir als kleines Geschenk noch ein Packerl Mannerschnitten bekommen.


Anschließend ging es gleich weiter zum Bahnhof von Castlemaine, denn für 11:30 hatten wir dort eine Fahrt mit einem Dampfzug der Victorian Goldfields Railway gebucht. Man fährt in historischen, viktorianischen Wagons gute 45 Minuten bis nach Maldon. Auch das Personal scheint aus dieser Zeit zu sein.




Wir hatten ein wenig aufbezahlt, und mit etwas Glück bekamen wir ein eigenes Abteil, dass sehr schön ausgestaltet war.



Dann ging es schon los. Mit viel Dampf und Rauch und Ruß und Tut Tuuut! Da unser Wagon direkt hinter der Lok angehängt war, bekamen wir das alles hautnah mit, wenn wir draußen auf der Plattform standen.





In Maldon angekommen, hatten wir 2,5 Stunden Freizeit, bevor es wieder zurück ging. Die Lok wurde abgekoppelt und für die Rückfahrt an die andere Seite des Zuges angehängt.



Wir schlenderten etwas durch den Ort. Ein kleines, verschlafenes Städtchen mit Gebäuden, die an die Goldgräberzeit erinnern. Ob Kirche, Schule, Hotels oder andere Gebäude, ein Spaziergang lohnt sich hier immer.








Am Ortsende gibt es ein kleines historisches Museum, in dem man kostenlos alte Maschinen und Werkzeuge bestaunen kann.





Nach einer kleinen Kaffeepause war es auch wieder Zeit zum Bahnhof zurückzukehren und die Rückfahrt anzutreten. Nun hatten wir auf der Aussichtsplattform keine Lok mehr, dafür aber freie Sicht nach hinten. Auf geradem Weg fuhren wir nach Castlemaine zurück, auch wenn die Schienen es nicht so vermuten lassen.




Wieder am Campingplatz angekommen, holten wir uns ein mobiles Heizgerät, um die Nacht besser zu überstehen. Warum die Rezeption uns gestern nicht dieses Gerät gegeben hat, konnten sie uns auch nicht erklären.

Auch müssen wir wieder packen, da wir morgen den Camper zurückgeben und dann nach Tasmanien fliegen.

Unsere heutige Tagesroute:

Zugfahrt Castlemaine nach Maldon und zurück




 

2022-11-17 - Flug von Melbourne nach Hobart

Das mobile Heizgerät auszuborgen war eine Superidee. Jedes Mal, wenn wir in der Nacht munter wurden, bekamen wir den Unterschied zur vorigen Nacht zu spüren. Es war nicht übertrieben warm, aber sehr angenehm und um 1000 Prozent besser als davor.

Auch beim Aufstehen machte sich die Wärme sehr positiv bemerkbar, auch bei unserer Stimmung. Wir kletterten heute schon um 5:30 aus den Federn, denn wir hatten heute einiges zu erledigen.

Gestern Abend hatten wir schon fast alles gepackt und den Camper gesäubert. Heute Früh kamen nur mehr die Reste dran und das Schmutzwasser, sowie die Fäkalienkassette mussten noch geleert werden. Natürlich brachten wir auch das Heizgerät wieder zurück. So verließen wir unseren Campingplatz in Castlemaine und fuhren Richtung Melbourne.


Es war eine ruhige und angenehme Fahrt. Da wir gegen 07:00 wegfuhren, war noch nicht allzu viel Verkehr. Nur in der Nähe von Melbourne merkten wir den Morgenverkehr. Zum Glück fuhren wir eher stadtauswärts, sodass uns der Verkehr nicht behinderte. Allerdings war der Himmel wieder wolkenverhangen und zeitweise regnete es wieder. Gegen 8:45 hatten wir die 120 Km abgespult und parkten uns beim Parkplatz von Apollo ein, um die Rückgabeprozedur über uns und den Camper ergehen zu lassen. Und es dauerte und dauerte und alles wurde genau inspiziert und kontrolliert und um 8:50 war der Spuk vorbei. Nur fünf Minuten hatte der Check gedauert. 1.798,4 Km sind wir unfallfrei gefahren, wenn man die ersten 100 Meter abzieht, in der Franz die Ecke einer Mauer begradigt hat.


Nun mussten wir zum 20 Km entfernten Flughafen kommen. Da Apollo keinen Shuttle anbietet, mussten wir auf ein Taxi zurückgreifen. Mit Uber hatten wir ja schon gute Erfahrungen gemacht, deshalb schauten wir einmal auf die App. Und siehe da. Das nächste Uber-Taxi war nur 500 m bzw. 1 Min. von uns entfernt. Schnell bestellten wir und schon sahen wir das Taxi in unsere Straße einbiegen.

Wir räumten schnell das Taxi voll und eine halbe Stunde später waren wir schon am Flughafen von Melbourne. Zuerst mussten wir unsere Koffer loswerden. Bei Virgin Australia gibt es keine Check-In Schalter, sondern Drop-off Schalter. Das bedeutet, man geht zu einem Terminal, lässt sein Ticket scannen und schon wird die Bordkarte und der Gepäcksadressanhänger oder besser gesagt der Bag Tap gedruckt. Diesen klebt man auf sein Gepäck, schleppt es zum Drop-off Schalter, stellt es auf das Förderband, scannt seine Bordkarte und schon verschwindet der Koffer in den Tiefen des Flughafens.

Nun war es Zeit für den gefürchteten Securitycheck. Immer Rucksack halb ausräumen, um an den Laptop zu kommen, die Kosmetikflascherln ausräumen, eventuell noch die Schuhe ausziehen und so weiter. Doch diesmal war alles anders. Wir mussten nichts ausräumen, nur unsere Jacken und Westen ausziehen. Schon waren wir durch.

Da alle unsere heutigen Checks weit weniger zeitintensiv waren als geplant, hatten wir nun zwei Stunden Zeit bis zum Abflug um 12:40. Diese Zeit wollten wir natürlich sinnvoll nutzen und haben uns deshalb ein gutes Frühstück bestellt. Ham and Eggs. Den Frühstücksklassiker, den wir seit knapp drei Wochen fast jeden Morgen gegessen haben. Aber wir haben auch einige Onlinebewertungen geschrieben und einen Campingplatz gebucht.

Kurz vor 12:00 schlenderten wir zum Gate fünf, sahen dort aber, dass unser Flug gerade auf 13:50 verschoben wurde. Also warteten wir geduldig, bis bekanntgegeben wurde, dass wir eigentlich von Gate sieben wegfliegen werden. Daher wanderten alle Leute von Gate fünf zum nahegelegenen Gate sieben und setzten dort das Warten fort. Das Wetter hatte sich auch etwas gebessert. Kein Regen mehr, etwas Sonne und beeindruckende Wolkenformationen. 



Endlich wurde dann doch unser Flug aufgerufen, wir zückten die Zauberkarte und betraten eine fast leere Maschine. In Ruhe konnten wir unser Gepäck und unsere Jacken verstauen, bis sich dann der Rest der Passagiere ins Flugzeug drängten. Unsere Dreierbank war nicht voll besetzt und bot uns daher genügend Platz. Aber bei 1:05 Flugzeit spielt das keine große Rolle. In der Luft war alles ruhig und dazu noch schöne Wolken und eine ebensolche Aussicht. Ein letzter Blick auf Melbourne, etwas dahinschweben und schon war Hobart in Sicht und wir wieder gelandet.






Keine Kontrolle von Pass und Zoll, nur eine kurze Frage, ob wir Obst, Fisch oder Pflanzen mitführen. Dann das bange Warten, ob es diesmal unsere Koffer geschafft haben, mitgenommen zu werden. Ja, sie haben es. Beide, und dazu noch vollständig befüllt. Deshalb konnten wir gleich bei unserem nächsten Quartier dem BIG4-Hobart Airport Tourist Park anrufen, um uns abholen zu lassen. Fünf Minuten nach dem Anruf fuhr auch schon das Auto von BIG4 vor und brachte uns in ebenso vielen Minuten in den Campingplatz. Da wir weder Zelt noch Camper hatten, haben wir uns eine Kabine gemietet. Ein riesiges Ding für uns nach drei Wochen im engen Camper. Besonders angetan waren wir von der Dusche. Man kann in einem warmen, geschlossenen Raum mit gut regelbarem, warmem Wasser duschen und wenn man aus der Dusche kommt, ist es noch immer warm und man wird von wärmenden Infrarotlampen empfangen. Was in den oft teilweise offenen Duschräumen, nicht immer der Fall ist. Aber meist war es ohnehin nicht so schlimm und mit der Zeit tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Um die heutige Dusche zu genießen hat die Prozedur wahrscheinlich etwas länger gedauert.






Für das Abendessen haben wir einen Tipp von der Rezeptionistin bekommen und sind ein paar Minuten zu einer unscheinbaren Hütte gegangen, die aber für ihre Fischgerichte weit über Tasmanien hinaus berühmt ist, dass ‚Tasmanien Gourmet Seafoods‘. Dort haben wir uns mit köstlichen Fish und Chips bzw. Salat verwöhnen lassen.




Da wir nun die Urlaubsregion gewechselt haben, wechseln wir auch die Blogseite.

Die Festlandreise rund um Melbourne ist weiterhin erreichbar unter https://edithandfranz22ausgor.blogspot.com/

Über unsere Zeit in Tasmanien berichten wir auf https://edithandfranz22austas.blogspot.com/

Unsere heutigen Tagestouren:

von Castlemaine nach Hobart

von Apollo zum Flughafen Melbourne